Süße Kunst in Generationen: Josef zauner (l.) und Philipp Zauner © Café-Konditorei Zauner
Philipp Zauner bringt alle Voraussetzungen mit, um die Nachfolge im Traditionsunternehmen in siebter Generation anzutreten. Die Matura an der Tourismusschule Kleßheim sowie seine Konditorlehre bei Patisserie- Weltmeister Josef Fingerlos in Salzburg hat er jeweils mit Auszeichnung absolviert, das Studium der Betriebswirtschaft als „Student of the Year“ an den wirtschaftlichen Fakultäten der Universität Innsbruck in Mindeststudienzeit abgeschlossen. Des Weiteren zeigt Philipp Zauner bereits seit einiger Zeit Engagement als Botschafter der Österreichischen Mehlspeiskultur und wirkt als Aufsichtsrat des Tourismusverbandes Bad Ischl in kulturellen und touristischen Angelegenheiten mit.
„Ich empfinde den Einstieg in den elterlichen Betrieb nicht als auferlegte Verpflichtung, sondern bin stolz darauf, die Geschichte dieses Traditionsbetriebs ein Stück weit mitgestalten zu dürfen”, erklärt Philipp Zauner. „Mein Vater, der nun seit 54 Jahren das Unternehmen erfolgreich lenkt, hat mich frühzeitig an die Firma herangeführt und eingegliedert, sodass es ihm nun möglich ist, sich zusehends aus dem operativen Geschäft herauszunehmen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mit den Fußstapfen meiner Vorgänger behutsam und respektvoll umzugehen, dennoch ist es Aufgabe einer Führungskraft, nach vorne zu schauen, nicht nach hinten.”
Der Zaunerstollen ist international beliebt. © Café-Konditorei Zauner
Ein Blick nach hinten lohnt sich dennoch, denn er zeigt eine konsequente Erfolgsgeschichte seit 188 Jahren. Die Konditorei Zauner wurde 1832 von Johann Zauner in Bad Ischl gegründet. Er wurde als k.u.k. Hoflieferant von Wien nach Ischl berufen, da es in der kaiserlichen Sommerfrische an köstlichen Konditorwaren mangelte. Mittlerweile ist „der Zauner” eine Institution der österreichischen Kaffeehaus- und Mehlspeiskultur. Sie wird immer noch als Familienbetrieb geführt, mit dem obersten Gebot, Traditionen und Altbewährtes zu wahren und den Betrieb dennoch innovativ in die Zukunft zu führen.
Die süßen Kostbarkeiten wie die Ischler Törtchen, Ischler Oblaten und der zartschmelzende Zaunerstollen munden auch ganz ohne Kaiser. Die Spezialitäten des Hauses haben sich in aller Welt einen Namen gemacht und werden auch im Onlineshop verkauft. Trotzdem schmecken sie vor Ort vielleicht noch etwas besser, denn die Atmosphäre in Bad Ischl ist unvergleichlich.
Von Meister zu Meister
Josef Zauner, der seit 1966 die Firmengeschichte maßgeblich prägte, hat alle Voraussetzungen dafür geschaffen, das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich an die nächste Generation weitergeben zu können. Sein Antrieb war stets die Liebe zum Beruf, die Lust am Handwerk. Zukünftig soll ihm aber auch genügend Zeit bleiben, sich anderen Leidenschaften zu öffnen. Damit die mittlerweile über sechs Generationen andauernde Erfolgsgeschichte des Hauses Zauner auf die Zukunft hin ausgerichtet wird, wurde Philipp Zauner mit November 2020 als Geschäftsführer bestellt, der nun die Familiengeschichte ein Stück weiterschreiben wird.
„Die Symbiose zwischen ,Jung‘ und ,Alt‘ hat in den letzten Monaten mehr als gut funktioniert, ja sogar den Arbeitsalltag bereichert“, betont Josef Zauner: „Ich habe mich stets als Fachmann mit überzeugender Liebe zum Beruf gesehen; umso mehr freut es mich, dass diese Leidenschaft auch auf meinen Sohn übergegangen ist, der diesen Weg eingeschlagen hat und die Nachfolge in unserem Familienbetrieb antritt.“
Trotz aller Restriktionen und Unsicherheiten, die das heurige Jahr mit sich brachte, schaut die Familie Zauner optimistisch in die Zukunft, denn auch 2021 werden neue Ideen, Projekte und Tatendrang die Geschicke des Traditionshauses bestimmen.
